Momentalisches Gedicht

Ein Gedicht ist momentalisch
ungewöhnlich bestialisch,
handelt sehr melancholerisch,
wodurch es auch atmosphärisch
außer Rand und Band gerät
und die Leute niedermäht,
die es in der Näh' erspäht.
Ja, verdammt und zugenäht!
Es ist sauer und verbittert,
weil es allerorten wittert,
dass man es betrügen will
und dass jeder lügen will,
um diesem Gedicht zu schaden
und sich dann daran zu laben!
Das mag das Gedicht nicht haben
und es ist zu Recht geladen,
wehrt sich deshalb ganz entschieden
und ist so nicht klein zu kriegen,
folgt beharrlich seiner Wut.
Das ist leider gar nicht gut.
Darum wird's zu guter Letzt
von der Meute tot gehetzt.
Lauter Leute, Menschenmeute,
jagten das Gedicht bis heute
und haben es nun gestellt.
Weg ist es von dieser Welt.
Veröffentlicht in Pencildance.