Ein Gedicht über Rundes

Ein Bleistift, zufällig gefunden,
veranlasste mich, einen runden
Kreis auf dieses Papier zu werfen.
Das dient der Stärkung meiner Nerven.
Versuche ich mich mal an Strichen,
macht mich das nicht sehr ausgeglichen.
Ich mag nur Wellen, liebe Achten.
Man sieht mich Rundes nur anschmachten,
Holzreifen durch die Strassen treiben.
Ecken und Kanten lass ich bleiben.
Auf Kreiseln will ich balancieren
und dort mit Bällen schnell jonglieren,
die dann in die Arena rollen,
obwohl sie gar nicht kullern sollen.
Mit Kieselsteinen in den Teichen
werf Ringe ich. Die runden, weichen
konzentrisch sich formenden Kreise,
sind Harmonie. Vollkommen leise
breiten sie sich im Wasser aus.
Im Runden fühl ich mich zuhaus.
*

Veröffentlicht in Pencildance.