Dieses Gedicht schreitet wie im Spagat

Dieses Gedicht schreitet wie im Spagat.
Es geht durch wie Welt wie ein Storch im Salat,
steht breitbeinig offen im weiten Gelände,
die Daumen im Gürtel und dann: beide Hände
direkt am Geschlecht.
Das ist keinem recht.
In Büschen und Pappeln
ein Trippeln und Trappeln.
Dort zwischen den Büschen
sieht man Luschen huschen.
Sie eilen herbei
mit großem Geschrei.
Sie schimpfen, weil so etwas sich nicht gehört,
sind ganz ohne Zweifel ersichtlich empört.
Ein Gedicht, das sich hemmungslos da und dort packt,
muss das schamlos Berührte vorzeigen und nackt
zwischen Pappeln und Büschen herumstolzieren,
um das Angepriesene vorzuführen,
damit auch die letzte Lusche erblickt,
was sich nicht schickt.

Veröffentlicht in Pencildance.