Die Mondfrau

Stücke des Vollmonds fallen herab und verwandeln sich in eine
milchige Flüssigkeit, die von den Bäumen herabtropft. Die
Tropfen sammeln sich in einer Lache und fließen in einem Tümpel
zusammen, aus dem sich das Mondweib erhebt und ihr bleiches Gesicht
dem Mond zuwendet. Sie beginnt sehnsuchtsvoll zu heulen wie ein
Wolf, aber der Mann im Mond ist nicht zu sehen.
Die Last auf seinem Rücken hat ihn auf die Erde hinabgedrückt.
Das Mondweib muss ihn nun suchen.
Es duftet nach Pfefferminz. Der charakteristische Duft der
Mondfrau vermischt sich mit dem Geschmack von Vanille.
Es keucht im Gebüsch. Zweige knacken und Blätter rascheln.
Ein verwitterter Unterstand, in dem die Mondfrau sich verkriechen
kann. Das MIAOU einer Katze, die jammert. Ein Hund, der den Mond
anheult: HOOOUUUU HOOHUUÜÜIIIII.
Die Mondfrau macht sich auf den Weg.

Veröffentlicht in Pencildance.