Die kranke Erde fühlt sich alt. Sie fiebert. Trotzdem ist ihr kalt. Sie fühlt die Menschheit auf sich sitzen und das Gewicht bringt sie ins Schwitzen. Einst war sie als Planet gedacht, auf dem das Leben Freude macht. Doch als der Mensch das Feuer fand, eroberte er Land um Land. Wo vorher nichts war als Natur, verursachte er eine Spur, die Zeugnis gab von: "Ich bin hier!" Doch fehlte diesem Ich das Wir. "Mein Ich zuerst!" zerstört das Leben, das uns die Erde anvertraute. Sie hat sich an uns hingegeben. Als sie achtsam von Innen schaute und auf das sah, was wir erschufen, hörten wir nicht ihr leises Rufen. Sie spricht zu uns und will erreichen, dass alle Menschen dies erkennen: "Ein jeder Mensch ist meinesgleichen!" um sich zum Mensch-Sein zu bekennen. Wir waren früher dumme Affen. Doch heute könnten wir es schaffen, die Welt ganz neu und frisch zu bauen. Indem wir aufeinander schauen, die Wesen liebevoll betrachten, anstatt auf den Profit zu achten, stärken wir ihre Schöpferkraft, mit der die Erde alles schafft, denn diese Krise macht nur Sinn, wenn radikaler Neubeginn uns Lebewesen alle eint. Gemeinschaftlich sind wir gemeint.
Die kranke Erde fühlt sich alt
Veröffentlicht in Über das Schreiben.