Der Dichter muss ein Beobachter sein

Eine Beobachtung.
Obacht jetzt! 
Ich beobachte die Welt mit neuen Augen!
Sie war mir abhanden gekommen.
Nun erscheint sie wieder in aller Klarheit vor mir.
Ich habe nicht nur eine neue Linse, sondern...
nein, keine neue Erbse...
sondern eine neue Brille.
Mit der kann ich wieder lesen,
was vor mir auf dem Papier Gestalt annimmt.
Ich falte das Papier 
und werfe es in die Luft,
nachdem ich es erst beobachtet
und dann beschrieben habe.
Ich hatte geschrieben, 
was ich zuvor beobachtet hatte,
denn ich war ja der Beobachter
und ein Beobachter muss unbedingt
zusehen, wie was wann geschieht.
In Betrachtung versunken,
war ich Zeuge des bewegenden Geschehens. 
Ich verwandelte mich in 
schaulustiges Publikum,
um über die Zuschauer
zu spekulieren.
Ich kundschaftete aus,
was ich betrachtet hatte,
eignete es mir an,
notierte es
und pustete mit aller Kraft
gegen das Papier,
auf das ich alles notiert hatte.
Das Papier ist nun über alle Berge.
Alle Notizen sind für immer verschwunden.
Schade drum. 
Veröffentlicht in Schreiben.