Eine Beobachtung. Obacht jetzt! Ich beobachte die Welt mit neuen Augen! Sie war mir abhanden gekommen. Nun erscheint sie wieder in aller Klarheit vor mir. Ich habe nicht nur eine neue Linse, sondern... nein, keine neue Erbse... sondern eine neue Brille. Mit der kann ich wieder lesen, was vor mir auf dem Papier Gestalt annimmt. Ich falte das Papier und werfe es in die Luft, nachdem ich es erst beobachtet und dann beschrieben habe. Ich hatte geschrieben, was ich zuvor beobachtet hatte, denn ich war ja der Beobachter und ein Beobachter muss unbedingt zusehen, wie was wann geschieht. In Betrachtung versunken, war ich Zeuge des bewegenden Geschehens. Ich verwandelte mich in schaulustiges Publikum, um über die Zuschauer zu spekulieren. Ich kundschaftete aus, was ich betrachtet hatte, eignete es mir an, notierte es und pustete mit aller Kraft gegen das Papier, auf das ich alles notiert hatte. Das Papier ist nun über alle Berge. Alle Notizen sind für immer verschwunden. Schade drum.
Der Dichter muss ein Beobachter sein
Veröffentlicht in Schreiben.