Als Vater auf Reisen, schlich ich mich auf leisen, nicht quietschenden Sohlen, in sein mir verbotenes Zimmer hinein und tat endlich alles, was nicht sollte sein. Er wird mich versohlen. Denn der ihm zustehende, ruhige Platz war nun einmal im Leben mein schattiger Schatz. Ich lag dort betrunken, in Daunen versunken und wusste, dass ich nicht willkommen war. Die Decken zerkratzten mein lockiges Haar und die Kissen, sie rülpsten Federn auf Matratzen und Kunststoffzedern, spritzten ärgerlich Fett auf das glatte Parkett. Seine Dinge sahen mich böse an, und haben mir warnend gedroht. Die aus Seide gewebte Kostbarkeit ist nur noch ein Teppich voll Kot. Und damit ich ihn wirklich schocke: Ich darauf die verlorene Socke.
Das verbotene Zimmer
Veröffentlicht in Über das Schreiben.