Vertrocknete Spinnen, zu viele, um sie zu zählen, hängen hinter den abgerissenen Tapeten. Sie haben ihr Leben gelebt. Der bröckelnde Gips fällt auf den faulenden Teppich, der sich blaugrau über den Boden zieht. Zerrissene Vorhänge vermodern an verrottenden Fenstern, an deren zersplitternden Scheiben Regenwasser herabfließt und am Ende des durchlöcherten Rahmens auf den Boden tropft. Das Geräusch der Tropfen pulsiert mein Trommelfell, das mit den Tropfen zu schwingen beginnt. Es fängt an zu flattern wie ein Bettuch, das im Wind auf der Leine hängt. Ein Beben geht durch das verfallende Haus. Die Geister der Vergangenheit nähern sich mit kraftvollen Schritten. Ihr Stampfen weckt mich auf. Ihr Schritte kann ich wie Trommelschläge in meinen Knochen spüren. Ich fürchte mich nicht. Während das Haus meines Körpers zerfällt, schaue ich ihnen furchtlos in das Gesicht.
Das Haus zerfällt
Veröffentlicht in Über das Schreiben.