Morgens trank ich Wasser aus dem Kran. Das war herrlich erfrischend. Ich fühlte mich wach und klar. Als ich mittags Kartoffeln schälte und der Geruch der Stärke in meine Nase stieg, schnitt ich mir in den Finger. Das Blut tropfte hinab auf die braunen Schalen der Kartoffeln. Es bahnte sich seinen Weg über den Tisch zwischen den weißen Kartoffeln hindurch und floß in den Ausguss, wo es sich mit Wasser vermischte. Erde zu Erde und Wasser zu Wasser. Wenn es zu dünn ist, dann macht es mich blasser. Was hat Gott sich dabei gedacht, als er das Blut so dick gemacht? Jetzt trinke ich noch einen Schluck vom klaren, kühlen Wasser. Gluck.Gluck.Gluck.
Blut ist dicker als Wasser
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