Die Antwort aus dem Reich der Tiere

Weil Menschen die Tiere nicht achtsam behandeln,
zwingt uns die Natur, unser Handeln zu wandeln.
Das Tierreich kann sich gegen Menschen nur wehren,
indem sie die Krankheitserreger vermehren.
Der Krieg, den wir unbewusst gegen sie führen,
lässt uns die Natur nun durch Krankheiten spüren.

Geistblitze

Geistblitze flitzen um die Ecke.
Sie suchen mich... 
...doch ich verstecke,
mich standhaft, dass sie mich nicht kriegen.
Ich bleibe ganz entspannt hier liegen
und kann dann weiter faul genießen,
dass mich Ideen ruhen ließen.
 

Kleopatra wollte kein Opfer mehr sein

Kleopatra wollte kein Opfer mehr sein
und schaute deshalb in den Spiegel hinein.
Dort sah sie die Frau mit der Kraft und dem Mut,
die selber entscheidet. Und das tat ihr gut.
Anstatt nur zu jammern und heimlich zu klagen,
beschloss sie, Verantwortung selber zu tragen.
Ihr Schicksal nahm sie selbstbewusst in die Hand
und ist nun bekannt in der Stadt und dem Land,
weil sie als Pseudonym einen Caesar erfand.
 

Nicht verrückt machen lassen

Wir wollen uns doch nicht verrückt machen lassen.
Noch haben wir alle Tassen im Schrank.
Gott sei Dank
sind wir (und das ist uns wichtig)
im Oberstübchen noch ganz richtig.
Wir lassen uns nicht irre machen,
belieben, über die zu lachen,
die uns die Welt erklären wollen.
Sie meinen, dass wir denken sollen,
was in ihre Schablonen passt.
Doch Schubladen sind uns verhasst.
Das könnte ihnen grad so passen,
uns am Schlafittchen anzufassen,
um uns die Welt so zu erklären,
als wenn wir ihre Kinder wären. 
Gegen den frechen Übergriff 
wehren wir uns mit Geistesschliff,
wobei der so geschliffene Geist
Wegweiser in die Freiheit heißt.
Wir haben mit unserem scharfen Verstand
noch immer jedwede Hypnose erkannt.

Prokrastination

Der Prokrastinator ist stark und er macht,
dass man nicht das tut, was man vorher gedacht.
Er sagt, es sei jetzt nicht die richtige Zeit,
und morgen, dann wär man viel eher bereit,
den Plan zu erfüllen, den man mit viel Müh
aufmerksam gefasst hat heut ganz in der Früh.
Man sei dann viel besser zu dem in der Lage,
was heute zu tun sich erweise als Plage.
Folgt man ihm, dann legt man den Stift aus der Hand
und schafft nie den Weg aus dem Faulenzerland.
Die Gründe sind vielfach. Man muss sie notieren,
um schreibend den Kampf sicher nicht zu verlieren.
So kann man notierend mit Worten beschreiben,
was einen bedrängt, nicht im Schreiben zu bleiben.
Und alle die Silben und Worte und Sätze,
die dadurch entstehen, sind richtige Schätze.  


Über das Schreiben 02.03.2020

Obwohl es dumm klingen mag, ist es hilfreich,
Dankbarkeit zu kultivieren für die Hindernisse,
die einem beim Schreiben im Wege stehen.
Was unsere Kreativität und unsere Ideen behindert,
fordert uns heraus, die Kraft zu entwickeln, um
diese Hindernisse zu überwinden.
Die Spannung zwischen der Sehnsucht, kreativ zu
sein, und den Hindernissen auf dem Weg dahin, 
erzeugt frische Ideen, als würde man zwei Steine
gegeneinander reiben, die einen Feuerfunken  
erzeugen.
Jeder kennt vielleicht den Wunsch, viel Zeit zu 
haben, um zu schreiben. Aber wenn man diese Zeit 
dann hat, fällt einem plötzlich nichts mehr ein.
Ist die Zeit dagegen knapp und kann man sich nur
hier und da einen Freiraum nehmen, um zu schreiben,
scheinen die Ideen in Fülle zu fließen.
Wir finden einen Weg, das Schreiben möglich zu machen.

Kurzer Traum vom Baum

Der Baum steht im Garten.
Ich schaue aus dem Fenster.
Er hat noch keine Blätter.
Der Wind weht und es ist kalt.
Ich ziehe den Vorhang zu.
Am nächsten Tag scheint die Sonne.
Kleine grüne Blätter treiben aus dem 
Baum heraus, von der Sonne angelockt.
Kraft aus der Erde, aus den Wurzeln.
Stärke aus dem Licht.
Das Licht wird in Energie verwandelt,
die der Baum nutzt, um weiter zu wachsen.
Die Blätter werden größer, breiten sich aus,
halten ihre Flächen dem Wind entgegen.
Der Wind rüttelt an den Ästen, schüttelt
die Zweige. Ich schaue aus dem Fenster.
Rosa Blüten liegen auf den braunen Zweigen.
Tautropfen glänzen im Sonnenlicht.
Bienen summen durch die süße Luft und
fliegen von Blüte zu Blüte.
Morgen hängt am Baum ein Apfel oder eine Kirsche.
Eine geheimnisvolle Verwandlung von Licht in Materie.
Wer hat sich das ausgedacht?
So etwas kann kein Zufall sein!
Ich ziehe den Vorhang zu.
Es ist Abend.
Ich esse Apfelmus und Kirschmarmelade.
Auf dem Tisch steht eine Kerze, weil ich die 
Stromrechnung nicht bezahlt habe.
Die Früchte fallen von den Bäumen.
Vögel huschen über das Gras und naschen an den
süßen Geschenken.
Ohne die Sonne wär all dies nicht da.
In der Dunkelheit des Universums würden wir schlafen,
ohne jemals erwacht zu sein.

Der brave Schlaf

Der brave Schlaf will heute nicht erscheinen.
Ich wälze mich hin und her und strecke meine Hände
nach ihm aus, um endlich einschlafen zu können.
Aber er hüpft und tanzt um mein Bett herum: 
"Du kriegst mich nicht! Du kriegst mich nicht!"
ruft er. Ich sehne mich nach der Bewusstlosigkeit,
die der Schlaf über mich legt. Nicht mehr zu merken,
dass man da ist. In der Dunkelheit versinken,
eingepackt in dicke Watte, gepolstert gegen die
Ecken und Kanten der Welt.
Ist man wirklich nicht mehr da, wenn man schläft?
Andere sehen ja noch den Körper, der da liegt und 
atmet, zuckende Muskeln, die im Schlaf wiederholen,
was sie tagsüber getan haben.
Wo bin ich, wenn ich schlafe?
Wenn ich träume, bin ich dann in einer anderen Welt?
Oder ist alles Illusion, was im Traum vor dem inneren
Auge erscheint?
All die Verfolgungsjagden, die Flüge durch erträumte 
Himmel, sind sie ein Teil des Lebens gewesen oder einfach
nur heiße Luft?
Manche Träume hinterlassen ein verändertes Lebensgefühl.
Plötzlich ist da mehr Zuversicht und Hoffnung, das
Gefühl, im Traum erfrischt worden zu sein.
Träume heilen, das ist klar.
Schlaf ist einfach wunderbar.